7.10.07

26er löst sich auf

Der goldene Herbst dauert an und mit ihm die guten Bedingungen für das Fahren mit dem 26er. Ich versuche jetzt noch so oft wie möglich, mit dem großen Einrad zu fahren. Bald wird die Matschsaison beginnen und dann werde ich im Wald nur Muni fahren können. Ich startete nun zum dritten Mal in dieser Woche zur Zwickauer Straße um anschließend an der Umgehungsstraße zu fahren. Mit dem viel genutzten Muni wäre es langweilig gewesen, dreimal hintereinander die gleiche Strecke zu fahren. Mit dem weniger genutzten 26er ist das Fahren an sich noch so spannend, dass solche Wiederholungen nicht langweilig werden. Das elastische Fahrverhalten verlangt beim Lenken mehr Gewichtsverlagerung bzw. kräftigere Hüftdrehungen. Dafür kann ich beim Fahren über kleinere Unebenheiten wunderbar entspannt sitzen.
Vor dem Start musste ich zunächst noch die Mutter an der linken Kurbel anziehen. Die Kurbel hatte am Ende der letzten Fahrt verdächtig gewackelt. Das ist nicht nur lästig, wenn die Kurbel abgeht, fällt man bestimmt fürchterlich auf die Fresse.
Im Treppenhaus hörte ich dann einen Gegenstand nach dem Fall weiter unten aufschlagen, fand aber nicht, was am Einrad fehlte.
Die Sonntagsfahrt bei schönem Wetter ließ viele Menschen auf den Wegen und damit eine Menge Ausweichmanöver erwarten. In Südost fand zunächst ein Kind das Einrad interessant, dann achtete ein älterer Mann mehr auf die Stiefel. Er sagte zu den Umstehenden: "Der fährt jeden Tag mit den Gummistiefeln, bei jedem Wetter." Das erste Manöver zur Vermeidung eines Zusammenstoßes wurde erst kurz vor der Kotteritzer Straße nötig. Ich musste sehr langsam fahren, weil ein Fußgänger den Weg sehr langsam überquerte.
Im Wald fuhr ich dann wie geplant zur Zwickauer Straße. Es waren viele Leute zu Fuß oder mit Fahrrad unterwegs. Die Ausweichmanöver waren immer gefahrlos. Absteigen musste ich dann vor der Zwickauer Straße, weil der Absperrbalken geöffnet war. Ich fuhr dann zurück zur Waldausfahrt. Die war von einer Grußße Menschen blockiert. Um nicht absteigen zu müssen, fuhr ich weiter, den Berg hinunter bis zur Absperrung vor der Zschechwitzer Straße. Dort kehrte ich um und fuhr den Berg ein zweites Mal hoch. Dann war die Waldausfahrt frei. Als ich das Ende erreichte, war eine Radfahrerin gerade in Begriff, hineinzufahren. Sie stieg ab und gab den Weg frei.
Auf dem Radweg an der Umgehungsstraße waren ungewöhnlich viele Menschen unterwegs. Ich fur auf den Abhang zur Brückenunterführung durch. Mehrere Leute schoben Fahrräder hoch. An der Kurve hielten sich Fußgänger(inn)en auf. Eine Frau lief auf die Straßenmitte und breitete ihre Arme aus. Rechts am Rand vorbeizufahren hielt ich nicht für sinnvoll, sondern steuerte auf eine Lücke zwischen ihr und dem Rest der Gruppe zu. Die Leute meinten, dass ich das "Spiel" mitmachen würde. Ich fuhr aber nur auf der Ideallinie. Die Frau fragte, ob ich absteigen würde. Auf der abschüssigen Strecke wollte ich aber lieber auf dem Sattel sitzenbleiben. Die Frau meinte noch, dass man Mut brauchen würde, um da hinunterzufahren und es ergab sich ein Gespräch, wie man ein Einrad bremst.


Danach probierte ich, ob ich diese Serpentinenstrecke weiter in Richtung Pleiße fahren kann. Gleich am Anfang kam eine zu steile Stelle. Ein kleines Stück weiter hätte ich wieder aufsteigen können, bemerkte aber, dass die Zeit knapp wurde.


Außerdem hatte sich die linke Kurbel wieder gelockert Mit den Fingern zog ich die Mutter an, so weit es ging. Bei den nächsten Fahrten werde ich einen Steckschlüssel mitnehmen. Später lockerte ich die Mutter vor der Paditzer Straße erneut. Nach dem Wiederfestschrauben wackelte die Kurbel kurz vor Südost wieder. Zwischendurch überholte ich an der letzten Bergauffahrt eine Gruppe Leute, aus der jemand meinte: "Das ist zirkusreif." Das mag dem ungewohnten Anblick geschuldet sein, denn diese Stelle ist leicht zu fahren. Dann fuhr ich mit der lockeren Kurbel bis nach Hause durch. Nahe der Waldausfahrt fuhr ich noch vorsichtig durch Gewusel. Dann war die Strecke frei.
Auf der Treppe fand ich zuhause eine Schraube. Sie war das vor Fahrtbeginn heruntergefallene Teil. Sie gehört zum Stoßschutz des Sattels.


Auf diesem Bild ist ein Grund zu sehen, warum ich das 26er auch bei schönem Wetter mit Stiefeln fahre. Die Striemen wären sonst an den Beinen.

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