11.3.08

Kurze Waldfahrt

Heute waren nachmittags noch ein paar Wege zu erledigen und deshalb hatte ich ursprünglich nur eine kurze Nachfahrt nach 20 Uhr vor. Als ich zuhause ankam, war die Sonne noch nicht untergegangen und so fuhr ich nochmal kurz entschlossen los. Um Zeit zu gewinnen wechselte ich nicht die Hosen und zog die grauen Gummistiefel drüber, wie ich es in der letzten Zeit bei Nachtfahrten gemacht hatte. Mit den steifen Stiefeln war es nicht ganz einfach, die Treppen schnell hinunterzulaufen. Das Aufsteigen auf das Einrad klappte dagegen problemlos. Beim Anfahren hatte Steifigkeit sogar einen Vorteil. Wenn man kurz nach dem oberen Totpunkt auf eine Pedale tritt, ist der wirksame Hebel sehr kurz. Das Fußgelenk gibt nach und der schräg stehende Fuß drückt mit Hilfe seiner Muskeln die Pedale nach vorn. Weiter unten steht der Fuß dann wieder gerade. Elastische Stiefel nehmen den Fußgelenken etwas Arbeit ab. Kurz nach dem oberen Totpunkt wird der Fußteil gegen den Schaft verbogen. Weiter unten federt der Fußteil zurück. Bei den grauen Stiefeln ist das gut spürbar. Kurz nach dem oberen Totpunkt ist der Schaft spürbar vorn am Unterschenkel angepresst, unten liegt er nur locker an. An den höheren und weicheren Schäften der schwarzen Stiefeln fällt das weniger auf.
Das Anfahren ging also ganz leicht und am nächsten Hauseingang meinte ein Mädchen, dass ich gut fahren könne. Das Wetter war sonnig und warm, doch es wehte ein straffer Wind. Ich fuhr durch den Wald zur Paditzer Straße. Auf den Waldwegen kam ich mit den Gummistiefeln gut klar. Auch, wenn es mal holprig wurde, standen sie beruhigend sicher auf den Pedalen.
Auf der Paditzer Straße fuhr ich aus dem Wald heraus. Den starken Seitenwind musste ich mit Gewichtsverlagerungen ausregeln.


Bei der Brücke fuhr ich einige Kreise. Anfangs gab es ein kleines Problem. Beim Aufsteigen war ich mit dem linken Fuß mit der profilierten Stiefelspitze auf der Pedale gelandet und brauchte ein paar Runden, bis ich den Stiefel in die richtige Position gebracht hatte.


Es klappte auch noch ein Bild von der Seite, allerdings mit Bewegungsunschärfen. Auf diesem Bild sehen die Stiefel etwas klobig aus.


Es ist erstaunlich, dass man damit wunderbar Einrad fahren kann. Sie eignen sich dafür wesentlich besser, als zum gehen. Auf der Rückfahrt in den Wald machte sich das Fahren ohne Radlerhose noch nicht unangenehm bemerkbar. So bog ich in Richtung Krankenhaus ab und fuhr zur Zwickauer Straße.


Dort machte ich die übliche Pause auf dem Absperrbalken. Inzwischen setzte die Dämmerung ein. Nahe der Tagundnachtgleiche verläuft die Dämmerung ziemlich rasch. Deshalb machte ich die Pause kurz und fuhr auf dem kürzesten Weg nach Hause. Nach einer Dreiviertelstunde war ich wieder zuhause. Das war die bisher längste Fahrt mit den grauen Stiefeln und ohne Radlerhose. Am Ende war es nicht ganz so bequem, hat trotzdem Spaß gemacht. Irgendwelche Striemen durch reibende Nähte oder Schaftenden sind auch nicht entstanden. Wenn die Zeit knapp ist, kann man so also auch mal schnell durch den Wald fahren.

Keine Kommentare: