22.10.10

Fahrt zum Bahnhof Leutzsch

Den Freitagnachmittag verbrachte ich nach Feierabend auf dem Einrad, um eine Erkundungstour zu machen, wie am 4. September.


Ich fuhr an der Friesenstraße entlang durch die Gottge, um nörlich davon neue Wege zu probieren. Das Fotografieren während der Fahrt war wegen jahreszeitlich bedingter langer Belichtungszeiten nicht einfach. Auf diesem Bild sieht es fast so aus, als würde ich mit ruhenden Stiefeln über das Laub rasen. Das Einrad hat jedoch keinen Freilauf und die Stiefel befanden sich ebenfalls in Bewegung. Die scheinbare Ruhe eignet sich zum Erklären der Radialgeschwindigkeit. Während sich das Laub scheinbar senkrecht zur Blickrichtung der Kamera bewegt und durch diese Winkelgeschwindigkeit eine erhebliche Bewegungsunschärfe hat, bewegen sich die Stiefel bei der nahezu waagerechten Pedalstellung fast nur auf die Kamera zu bzw. von ihr weg. Die dadurch hervorgerufene Vergrößerung bzw. Verkleinerung wirkt sich nur wenig aus. Üblicherweise werden radiale Bewegungen mit dem Dopplereffekt bestimmt. Die Länge akustischer oder elektromagnetischer Wellen verkürzt sich, wenn sich das abstrahlende Objekt auf uns zubewegt. Damit werden Raser überführt und die Geschwindigkeiten von Wolken und Sternen bestimmt. Wäre eine ausreichend feine Bestimmung möglich, würden die Glanzlichter auf dem linken Stiefel etwas röter erscheinen, als auf dem rechten.


Auf der anderen Seite der Hans-Driesch-Straße fuhr ich den Weg diesmal nicht bis zum Ende durch, sondern bog bei dem brauen Fleck, der ein Hund ist, links ab. Wegen einer dicken Laubschicht war ich zunächst skeptisch. Das Rad rollte aber problemlos durch.


Dann war der Weg ganz OK, wurde aber zunehmend holprig. Vor einer Gartenanlage endete der Weg und so hielt sich die Anstrengung in Grenzen. Ich bog dann rechts ab und gelangte auf einen bequemen Weg, der zu einer Schlaglochansammlung bei einer Gartenanlage führte, die ich am 4.9. als Blechlemming-Suhle bezeichnet hatte. Ich fuhr dort ein Stückchen weiter, als damals und bog erst bei der letzten Gelegenheit wieder waldeinwärts ab.


Der Weg führte in Richtung Bahnlinie und blieb bis kurz vor einer Schlammstelle am Ende sehr bequem. Ich bog dann ab in Richtung Bahnhof Leutzsch, um dort weiter zu kommen, als Anfang September. Im Tunnel, durch den man kurz vor dem Bahnhof auf die Nordseite der Bahnlinie wechseln muss, war der Weg wieder mit Wasser bedeckt. Mit meinen Stiefeln brauchte ich mir keine Sorgen deswegen zu machen.


Der breite Weg durch das Leutzscher Holz sieht auf dem Bild ganz passabel aus, erwies sich aber als holprig. Ich konnte dort zwar fahren, aber es war unbequem und anstrengend. Deshalb stieg ich freiwillig ab und machte eine kleine Pause.


Ich fotografierte die Pfütze im Tunnel ...


... und einen Stiefel. Viel hatte er nicht abbekommen. Extremer war es z.B. im Dezember 2008.


Ich fuhr dann auf einem Pfad an der Bahnlinie weiter. Anfangs war der so eben, dass ich während der Fahrt fotografieren konnte. Dann ragten immer größere Schottersteine aus dem Boden. Zur Vermeidung von Anstrengungen und um das Material zu schonen, stieg ich präventiv ab.


Das gab Gelegenheit, einen dunklen Streifen am Himmel zu fotografieren. Hier warf der Kondensstreifen eines Flugzeugs einen Schatten in die Cirrusbewölkung.


Vom Bahnhof Leutzsch war ich auch nicht mehr weit entfernt. Auf eine Fahrt dorthin verzichtete ich, weil der enge Tunnel mit Motorrädern befahren wurde.


Ich fuhr zurück und durchquerte den nächsten Tunnel.


Drüben war der Weg zunächst OK. Er führte an der Bahnabzweigung nach Norden entlang.


Auch hier wurde hin und wieder die Seite gewechselt. Der Weg wurde allmählich unbequem und ich kehrte um.


Ich kam an einem Pferdesportplatz vorbei.


Dann fuhr ich auf die Nahle-Brücke und machte ans Geländer gelehnt eine Pause,


beobachtete Züge und


einen Reiher.
Auf der weiteren Tour wurde es dann zu dunkel zum Fotografieren. Für das Fahren reichte das Licht aber noch und überquerte ich heimwärts zunächst nicht die Hans-Driesch-Straße, sondern fuhr auf dem Radweg neben dieser in Richtung Innenstadt. An einer Brücke hätte ich die Straße überqueren müssen, wollte das aber nicht und fuhr stadtauswärts. Hier reichte der Weg länger. Am Waldrand , bei einer größeren Polizeidienststelle, bog ich waldeinwärts ab und gelangte nach vielleicht 600 Metern an die bereits erwähnte Blechlemming-Suhle. Damit ist wieder ein Wegedreieck geschlossen, worauf ich beliebig lange fahren kann, ohne absteigen zu müssen.
Nach Abschluss dieser Dreiecksfahrt machte ich noch einen kleinen Umweg in der Gottge und fuhr dann nach Hause. Ich war ungefähr 90 Minuten unterwegs.

Keine Kommentare: