11.10.11

An der Parthe entlang


In der vorigen Woche konnte ich wegen einer Dienstreise nicht mit dem Einrad fahren. Inzwischen ist es auch wettermäßig Herbst geworden. Jetzt habe ich ein paar Tage frei und kann der zeitig beginnenden Abenddämmerung durch frühes Losfahren ausweichen. Gestern vereitelte das ausdauernder Regen. Heute sah es besser aus. Aus war stark bewölkt, aber trocken und mit 17°C sogar warm. Der kräftige Wind war auch ziemlich warm und daher nicht unangenehm.
10 Uhr stieg ich auf. Der Weg an der Friesenstraße zum Wald war unerwartet trocken. ich musste nur einige große Pfützen durchfahren.


Der Herbst ist nun auch am Laub zu erkennen, das auf den Wegen liegt. Auch hier gab es erstaunlich wenig Schlamm. Das Rad rollte leicht. Das glich aus, dass 10 Uhr zum Einradfahren etwas zeitig ist. Ich fühlte mich irgenwie müde. Doch es standen noch keine schwierigen Stellen an. Das Fotografieren mit dem Handy war dagegen etwas problematischer. Die Bilder wurden blaustichig und unterbelichtet. Sie bedurften Nachbearbeitung.
Auf der anderen Seite der Hans-Driesch-Straße war es stellenweise etwas feuchter, aber noch nicht in anstrengendem Maße. So ging die Müdigkeit nicht gleich weg. Schließlich erreichte ich die Brücke über die Nahle. Hier gibt es eine erste, noch geringe Anstrengung. Man muss mit etwas Schwung auf die Brücke auffahren. Das gelang ohne Probleme. Auf der Brücke machte ich eine kurze Pause am Geländer. An Rad und Stiefeln hatte sich nur wenig Schlamm abgesetzt. Die Stiefel waren trotzdem nützlich, denn ich hatte vor, mehr als zwei Stunden zu fahren. Bei ähnlichen herbstlichen Touren in Altenburg, z.B. zum Poschwitzer Schloss, habe ich immer Gummireitstiefel verwendet. Nicht nur, weil sie wasserdicht sind, auch weil sie sehr bequem sind und langes Fahren keine Probleme an Füßen und Waden verursacht.
Während der Fahrt zur Brücke über die Luppe war immer noch blühendes drüsiges Springkraut zu sehen. Die schwierigere Auffahrt auf die Luppebrücke klappte auch problemlos. Inzwischen war die Müdigkeit verflogen.
Zur Orientierung für die folgende Strecke ist es evtl. sinnvoll, diese Karte in einem separaten Fenster oder Tab geöffnet zu haben.
Auf der Brücke machte ich eine Geländerpause, um eine Abweichung von der Freitagsroute zu dokumentieren.


Dieser geradeaus von der Brücke wegführende Weg ist wenig einladend. Er besteht aus Betonplatten mit Stoßkanten. Ich hatte ihn deshalb bisher gemieden. Auf einer Karte hatte ich jedoch gesehen, dass man dort entlang schnell zur Parthe kommt. Dieser Fluss fehlt mir noch in der Sammlung. Deshalb quälte ich mich da lang. War ja auch nicht so weit. Ansonsten ist dieses Bild kein Aquarell. Ich hatte nur mit dem Handy gezoomt, um einen halbwegs günstigen Bildausschnitt zu bekommen. Vielleicht werden solche Digitalzoom-"Aquarelle" ein neuer Modetrend in der Kunstszene. ;-)


Wenig später erreichte ich eine Brücke. Der Fluss konnte aber noch nicht die Parthe sein. Eine Prüfung mit dem Geotag des Fotos wies den Fluss als Weiße Elster aus. Die Straße heißt Marienweg.


Beim Blick nach Süden zeigte sich die Kläranlage.


Ich fuhr weiter und erreichte einen idyllischen Teich. In dieser Gegend gibt es massenhaft wunderschöne Einradwege.


Bald erreichte ich die Parthe. Um mit dem Einrad über diese Hängebrücke zu fahren, reicht mein Ehrgeiz nicht aus.


Ich machte eine kurze Pause und fuhr an der Parthe entlang flussaufwärts nach Süden.


Schließlich erreichte ich eine befahrbare Brücke und überquerte den Fluss.


Drüben bietet sich nicht viel für das Einrad. Am Rande der Gartenanlage liegt Gohlis und in der Stadt herumfahren ist nicht so schön. Ich fuhr weiter in Richtung Süden, um einen Anschluss an frühere Strecken zu finden. Die Wegeverhältnisse wurden dabei zunehmend schlammig. Ich erreichte die Staxbrücke, dich ich am 16. September überquert hatte. Damit war der Anschluss hergestellt. Bei der nächsten Gelegenheit wendete ich mich wieder nach Norden. Dabei probierte ich, ob man den idyllischen Teich (s.o.) umfahren kann. Diese Runde erwies sich als sehr schön und stressfrei. Dann fuhr ich weiter an der Parthe entlang.


Dabei erreichte ich die Einmündung der Parte (r.) in die Weiße Elster (l.). Unter der Brücke hindurch fließt die Weiße Elster weiter nach Norden.

Mit dem Selbstauslöser des Handys machte ich an dieser Stelle ein Selbstbild, weil ich diese Stelle als Endpunkt ansah und allmählich heimfahren wollte.
Nach dem Foto setzte ich mich gleich wieder auf's Rad und fuhr die Weiße Elster entlang nach Süden. Bald erreichte ich die weiter oben abgebildete Brücke. Dort wollte ich auf einen Weg am Westufer weiterfahren. Die Kurve war allerdings zu eckig. Deshalb stieg ich nach einer kurzen Pause an einer anderen Stelle auf, von der aus ich mit Schwung auf den Uferweg abbiegen konnte. 
Der Uferweg führt nach Norden zur Eisenbahnlinie. Die Brücke ist sehr niedrig und ich musste in gebückter Haltung fahren. Erschwerend war, dass der Weg an der Brücke nach Westen abknickt. So musste ich die Kurve gebückt anfahren. Das klappte und ich befand mich auf dem Heuweg. Weil der Tunnel vor dem Leutzscher Bahnhof immer noch gesperrt ist, versuchte ich, bei der nächsten Gelegenheit wieder auf die Südseite der Bahnlinie zu kommen. Dazu boten sich die vertrauten Brücken über die Luppe an. Hier musste ich an einer Superholperstelle absteigen. Dann ging es auf der gewohnten Strecke weiter. Das passte, denn ich war nun knapp anderthalb Stunden unterwegs und wollte Ab- und Aufstiege vermeiden. Fahren ist nicht anstrengend, aber 82 kg Mensch auf den Sattel wuchten schon.


Zum Fotografieren stieg ich deshalb nicht mehr ab. Ein vorbeifahrender ICE war leichte Beute. Ich wollte aber auch drüsige Springkraut aufnehmen.


Für einen Beleg taugt das Bild wohl noch. Es ist nicht einfach, vom Einrad aus mit einem Handyobjektiv bei schlechten Lichtverhältnissen solche Motive zu fotografieren. Absteigen kam nicht in Frage. Dabei kam mir in den Sinn, dass ich die Parthetour schneller betrieben hatte, als geplant. Ich hatte noch eine Stunde Reserve. Eine Tour zum Heuwegtunnel machte keinen Sinn, weil auf dem Weg ein Bagger stand. So lange das Einrad fuhr, fühlte ich mich wohl darauf und legte fest, bis 12 Uhr auf dem Sattel sitzen zu bleiben. Im Areal zwischen Gartenanlage Waldluft und Hans-Driesch-Straße kenne ich keine Geländer und fuhr die halbe Stunde durch. Dazu gehörten zwei Runden auf dem Dreieck, wo ich vor einem Jahr einen 67-minütigen Dauerfahrtest gemacht hatte. Der Beginn der zweiten Runde wurde etwas schwierig, weil ein Blechlemming die Wegegabelung zugeparkt hatte. Innen vorbeifahren ging nicht, weil dort nur ein Schlammloch blieb. Außen herum war anstrengend, aber es ging.
Kurz nach 12 Uhr hatte ich die Hans-Driesch-Straße zu Fuß überquert und fuhr das Dreieck in der Gottge auf der Umwegvariante über die Südwestecke. Dabei begegnete ich einer Gruppe Kinder, die Beifall spendeten.


Nachdem ich den Wald verlassen hatte, lagen noch die harmlosen Pfützen an der Friesenstraße vor mir.


Sieht man vom Einrad aus nach unten, hat man einen solchen Anblick beim Durchfahren einer Pfütze. Mit den hohen Stiefeln macht es sogar ein Bisschen Spass, durch solche Pfützen zu fahren. 12:17 Uhr verließ ich den Sattel für heute.

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